Egal ob es gerade erst November oder schon Anfang April - wenn es dir seelisch nicht gut geht, musst du wissen, was zu tun ist! Hier gebe ich dir Tipps gegen die Winterdepression, die wirklich helfen.

Was ist eine Winterdepression?
Die Winterdepression ist eine saisonale Depression, die vor allem stark im Winter auftritt, wenn die Tage kürzer und dunkler werden. Einige Menschen spüren es schon im Herbst, wenn das Wetter umschlägt. Betroffene sind lustlos, schlapp, müde und haben Heißhunger. Jedes Jahr sind es mehr als 800.000 Menschen, die darunter leiden - meistens betrifft es aber die Frauen. Doch eine schwere Winterdepression zu bekommen ist eher ungewöhnlicher - es bleibt, bei den allermeisten, einen leichten Winterblues.
Was ist ein Winterblues?
Das ist eine leichtere Form der Winterdepression. Hier ist der Mensch lustlos, hat wenig Energie und beschwert sich öfters über die dunklen und kalten Tage. Es geht vorbei, so wie der Frühling kommt. Die Müdigkeit kann noch bis zum Sommer bleiben, weil der Körper manchmal etwas länger braucht, um sich an die Sonne, wärmere Luft und vermehrte Bewegung draußen gewöhnen muss.
Keine Panik, wenn du um Frühling noch nicht wie ein Bambi über die Wiesen springst!
Welche Symptome bei der Winterdepression?
Heißhunger statt Appetitverlust
vermehrter Schlaf
Schmerzen im unteren Rücken (weil wir uns weniger bewegen und mehr auf der Couch und um Bett liegen)
schlechtere Laune
ständiges beschweren über die dunkle und kalte Jahreszeit
das Gefühl, dass die ganze Welt gegen uns ist. Wir können schlechter mit Kritik umgehen. Überleg mal, wenn du dich so fühlst, kann dein Partner sich auch so fühlen und wird sicherlich öfters mal eine blöde Bemerkung machen. Du wirst dich von der schlechten Laune des anderen angegriffen fühlen und nicht so gelassen wie im Sommer mit umgehen können.
Schnell-Check in 3 Schritten: Habe ich Winterdepression?
Schritt 1: Nehme ein Stück Papier und beantworte folgende Fragen mit „Ja“ oder „Nein“
Hast du in den letzten 6 bis 10 Monaten einen Schicksalsschlag oder Dauerstress erlebt? (Zum Beispiel: Tod einer naheliegenden Person / Tier; Jobverlust; schmerzhafte Trennung; Ehekrieg; eine schlechte gesundheitliche Diagnose)
Geht es dir im Frühling, Sommer und Herbst meistens besser?
Schritt 2: Bewerte deine Antworten.
Frage 1 & 2 mit „Ja“ beantwortet = dann kann es sein, dass du eigentlich "nur" ein schweres Thema noch emotional verarbeiten musst. Keine Panik - das ist ganz normal, denn du hast etwas sehr Schlechtes in den letzten Monaten erlebt. Dieser Winter ist extra hart für deine Psyche und es braucht Zeit und Aufarbeitungsarbeit von dir. Hast du denn schon mentale / psychologische Hilfe geholt für deinen Schicksalsschlag?
Frage 1 mit „Ja“ und Frage 2 mit „Nein“ = dann kämpfst du noch emotional mit deinem Schicksalsschlag und der dunkle Winter macht alles noch schwerer für dich. Obwohl du eigentlich nie so richtig Probleme hattest mit der dunklen Jahreszeit, wird es dir dieses Mal so verdammt schwer anfühlen. Keine Panik! Das ist normal. Hier ist auch wichtig, dir professionelle Hilfe zu holen, um dein Kernthema gut emotional zu verarbeiten.
Frage 1 mit „Nein“ und Frage 2 mit „Ja“ = dann bist du höchstwahrscheinlich so wie ich und leidest "nur" unter dieser blöden Jahreszeit. Hier können schon die einfachsten Tipps helfen, gut durch den Winter zu kommen. Probiere sie alle einfach mal aus und finde heraus, was dir guttut!
Frage 1 & 2 mit „Nein“ beantwortet = dann musst du mal überlegen, was dich gerade sehr nervt und Sorgen macht. Außerdem kann es sein, dass du jetzt doch etwas anfälliger für den Winterblues bist. Wir werden ja jedes Jahr älter, unser Leben verändert sich - und so kann es sein, dass wir dann auch „neu“ auf gewohnte Situationen reagieren. Mach dir aber erst mal keinen Druck. Entdecke, was es sein könnte, was sich seit letztem Jahr in deinem Leben verändert hat und überlege, was dir jetzt richtig guttun würde. Vielleicht probierst du auch einfach mal die Tipps unten aus. Für dich gilt auch: abwarten und Tee trinken :-). Wenn es wieder warm und heller wird, kann das alles magisch verschwinden!
Was tun gegen die Winterdepression?
Das wichtigste Wort in dieser Frage ist „tun“. Wenn du nur abwartest, dass es vorbeigeht, kann es sehr schwer für dich und alle Menschen um dich herum sein. Du wirst eventuell länger brauchen, um aus dem „Loch“ zu kommen.
Auch wenn du in der Übung oben festgestellt hast, dass du doch lieber professionelle Hilfe brauchst - aber keine so schnell bekommst - kannst du trotzdem jetzt etwas tun!
Wenn dein Termin beim Psychologen dauert oder du Therapiemüde bist, dann helfe ich dir gerne mit Mental Coaching weiter.
5 gewöhnliche Tipps, die gegen die Winterdepression helfen
Tipp 1 - Lichttherapie
Dunkelheit raubt uns unsere Lebensfreude. Also besorg dir eine gute Lampe für eine Lichttherapie zu Hause oder bleibe jeden Tag für 15 Minuten kurz in der Sonne sitzen.
Tipp 2 - Bewegung
Wenn es dir nicht sehr gut geht, hast du bestimmt auch keine Lust auf Sport. Darum geht es auch nicht. Du sollst dich einfach mehr bewegen. Einen kurzen Spaziergang kann schon helfen. Hauptsache du machst es regelmäßig an jeden Tag.
Tipp 3 - Vitamin D, K2 und Calcium
Vitamin D produziert unser Körper selbst, wenn die Haut genug Sonne abbekommt. Dieses Vitamin ist essenziell für unser Immunsystem und Energie. Nehme als jeden Tag etwas Vitamin D und vergiss dabei nicht das Vitamin K2 und Calcium. Vitamin D kann im Körper leichter mithilfe des K2-Öls aufgenommen werden und Calcium vermeidet, dass eine hohe Dosis von Vitamin D, die Knochen schwächt.
Tipp 4 - Freunde treffen
Der Geheimtipp der ältesten Menschen auf der Welt kann auch bei Winterdepression helfen. Freunde haben und sie regelmäßig treffen. Achte auf die richtigen Freunde. Suche dir diese aus, die keine Energievampire sind. Die besten Freunde sind diese, die für dich emotional da sind, dir zuhören können und dich oft zum Lachen bringen.
Tipp 5 - Lachyoga
Klingt albern, ist es aber nicht. Erwachsene lachen viel zu selten und verpassen dabei die gesundheitlichen Vorteile eines einfachen Lachens. Dazu gibt es schon ganz viele Studien und du findest bestimmt ganz easy eine Lachyoga-Trainerin bei dir in der Nähe. Probiere es einfach ein paar mal aus. Wenn es zu peinlich ist, wirst du wenigstens darüber lachen können, mit deinen Freunden.
3 ungewöhnliche brasilianische Mini-Tipps gegen die Winterdepression

Tipp 1 - Passwort update:
Passwörter mit einem Motivations-Satz ersetzen. Wie zum Beispiel: alleswirdgut2022. So liest man wenigstens einmal am Tag etwas Schönes und motiviert sich selbst.
Tipp 2 - Maracujá caipirinha:
Es wird vermutet, dass die Passionsfrucht Atemwegsprobleme lindert. Diese Frucht ist auch super für das Immunsystem wegen des hohen Anteiles an Vitamin C und Antioxidantien. Ich schlage eine alkoholfreie Variante vor: einfach eine Limette in kleine Stücke schneiden, etwas Honig darüber und zerdrücken. Darüber Ginger-Ale (Ingwerlimonade) und Inhalt einer Maracujá gießen.
Tipp 3 - Fenstertanz:
Morgens zwischen 9 und 10 Uhr Morgens vor dem Fenster mindestens 10–15 Minuten Tanzen. Um diese Uhrzeit braucht der Körper ganz viel Tageslicht, denn die UVA Strahlen werden die Produktion von Glückshormonen starten, die später am Tag wiederum in Melatonin (Schlafhormon) verwandelt werden.

Die Autorin: Katia Steilemann ist Raumexpertin, Mental Coach und Präventologin. Sie zeigt, wie wir mehr aus unserem Zuhause machen – damit wir dort Kraft für unseren Alltag tanken können. Ihre Tipps sind bekannt im RTL, WDR, SAT1.
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